Super Bowl 2023 – NFL: Patrick Mahomes und die Heilung der Kansas City Chiefs (2024)

Szene des Spiels I: Noch gut anderthalb Minuten waren in der ersten Halbzeit zu spielen, als Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes bei einem Lauf durch die Mitte von Eagles-Verteidiger T.J. Edwards durch einen beherzten Griff in die Beine gestoppt wurde. Mahomes knickte mit dem rechten Knöchel um. Genau an der Stelle hatte er sich am 21. Januar im Playoff-Spiel gegen die Jacksonville Jaguars so schwer verletzt, dass er die Partie quasi auf einem Bein zu Ende spielen musste. Vor dem Super Bowl war eine der großen Fragen, ob Mahomes wirklich fit sei. Nun humpelte er vom Feld und in die Kabine. Die Eagles erzielten mit der letzten Aktion vor der Pause ein Field Goal und bauten ihre Führung auf zehn Punkten aus. Und die Chiefs-Fans fragten sich, wie ihr Team überhaupt noch eine Chance haben sollte, wenn der Superstar verletzt ausfiele.

Szene des Spiels II: Zu Beginn der zweiten Halbzeit lief Mahomes aufs Feld, als sei nichts gewesen. Was auch immer der Betreuerstab der Chiefs mit ihm gemacht hat – es hat gewirkt. Der wertvollste Spieler der regulären Saison wurde auch zum MVP des Super Bowl gewählt.

Super Bowl 2023 – NFL: Patrick Mahomes und die Heilung der Kansas City Chiefs (1)

Das Ergebnis: Die Kansas City Chiefs setzten sich am Ende 38:35 (7:7, 14:24, 21:27) gegen die Philadelphia Eagles durch. Hier geht es zum Spielbericht.

Historisches: Der Super Bowl LVII schrieb auf verschiedene Arten Geschichte. Zum ersten Mal standen sich zwei schwarze Quarterbacks gegenüber. Zum ersten Mal wurde die Fliegerstaffel, die traditionell nach der Nationalhymne übers Stadion donnert, ausschließlich von Frauen geflogen. Und zum ersten Mal trafen mit Jason und Travis Kelce zwei Brüder im Duell um die Meisterschaft direkt aufeinander. Mama Kelce ist stolz auf ihre Jungs – und verfolgte das Spiel in einem zweigeteilten Outfit, zusammengenäht aus Trikots der beiden.

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Erstes Viertel: In der Vergangenheit haben viele Super Bowls die hohen in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Dieser war anders. Die beiden offensivstärksten Teams der NFL zeigten von Beginn an, was sie am besten können: punkten, punkten, punkten. Jalen Hurts führte die Eagles gleich mit dem ersten Ballbesitz in die gegnerische Endzone, Mahomes antwortete umgehend mit einem Pass auf Travis Kelce. Ein Touchdown auf jeder Seite – und da waren gerade acht Minuten gespielt. Zum Ende des ersten Viertels hätten die Chiefs sogar in Führung gehen können, doch Kicker Harrison Butker traf bei einem Field-Goal-Versuch die linke Torstange.

Schweres Geläuf: Der Rasen im Stadion von Glendale, Arizona, machte beiden Teams sichtbar zu schaffen. Viele Spieler rutschten aus und wechselten zwischendurch die Schuhe. Dabei hatte sich die NFL alle Mühe gegeben, einen perfekten Untergrund vorzubereiten. Die Verantwortlichen sollen in zwei Jahren Planungszeit 800.000 US-Dollar für das vermeintlich bestmögliche Spielfeld ausgegeben haben. Vielleicht kommt der 94-jährige George Toma, der bisher bei jedem Super Bowl für den Rasen verantwortlich war, doch langsam in die Jahre.

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Zweites Viertel: Die Eagles gingen nach einem wunderschönen langen Pass von Hurts auf AJ Brown wieder in Führung. Als sie kurz danach wieder in Ballbesitz kamen, schien das Spiel in ihre Richtung zu kippen. Doch dann leistete sich Hurts einen seiner wenigen Fehler. Er verlor den Ball und ermöglichte der Verteidigung der Chiefs den Ausgleich. Doch Hurts ließ sich davon nicht verunsichern, sondern erlief seinen zweiten Touchdown. Dann verletzte sich Mahomes, und Philadelphia nahm die bereits erwähnte Zehn-Punkte-Führung mit in die Pause.

(Kein) Überraschungsgast: Mit Spannung war die Halbzeitshow von Rihanna erwartet worden. Nicht bloß, dass der Musik-Superstar letztmals im Jahr 2018 live aufgetreten war. Die Halbzeitshow diente in der Vergangenheit wiederholt für Überraschungsgäste. In diesem Jahr wurden Künstler wie Drake oder Jay-Z gehandelt. Am Ende war es: niemand. Also fast niemand, denn Rihanna präsentierte in ihrem roten Trainings-, Latex- und Ballonanzug etwas Offensichtliches: ein Bäuchlein. Nach der Show bestätigte ein Sprecher, was Nutzerinnen und Nutzer bei Social Media bereits spekuliert hatten: Rihanna ist schwanger und erwartet ihr zweites Kind.

Super Bowl 2023 – NFL: Patrick Mahomes und die Heilung der Kansas City Chiefs (2)

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Riri beim Super Bowl

Foto: Matt Slocum/ AP

Drittes Viertel: Wer nach der Pause bereits die Show von Rihanna verarbeitet hatte, warf besorgte Blicke in Richtung Mahomes. Was ist ein Quarterback wert, der nicht laufen kann? Die Frage stellte sich jedoch nur kurz: Mahomes sprintete (zugegebenermaßen nicht rund, aber immerhin) zu einem neuen ersten Versuch. Am Ende vollendete der schon die gesamte Saison so starke Rookie Isaha Pacheco den Drive mit einem Lauf in die Endzone. Mahomes war fit, die Offensive funktionierte – und die Eagles konnten nur mit einem Field Goal antworten. Im Football wird viel vom Momentum gesprochen. In diesen Momenten drehte es sich zugunsten der Chiefs.

Like the way it Hurts: Dieses Spiel lässt sich jedoch allein schon wegen der Gesamtpunktzahl nicht ohne Jalen Hurts erzählen. Der Quarterback der Eagles warf und lief, was das Zeug hält und war in einer Offensive, die sonst nur so vor Kraft strotzte, vielleicht etwas zu sehr auf sich allein gestellt. Das spiegelt sich auch in seinen Zahlen wider: Bei 304 geworfenen Yards übertraf er Mahomes (182) deutlich. Seine insgesamt drei selbst gelaufenen Touchdowns sind zudem Super-Bowl-Rekord für einen Quarterback.

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Viertes Viertel: Der heimliche Star dieses Super Bowls war Andy Reid. Der Chiefs-Trainer ist bekannt für seine ausgefallenen Spielzüge, die Eagles erwischte er im letzten Viertel gleich zweimal auf dem falschen Fuß. Mit fast dem identischen Trick: Der Passempfänger startete außen, täuschte einen Lauf in die Mitte an und wechselte dann wieder in die andere Richtung. Erst stand Kadarius Toney völlig frei, dann Skyy Moore. Reid hatte offenbar eine Schwachstelle in der sonst so herausragenden Eagles-Defensive ausgemacht. Und wusste sie im richtigen Moment zu nutzen. Die Eagles kamen zwar noch einmal zum Ausgleich, die Zeit war am Ende aber auf der Seite der Chiefs.

Der nächste Brady? Als Mahomes die hochverdiente Auszeichnung zum wertvollsten Spieler in Empfang genommen hatte, wurde er gefragt, ob er jetzt – nach drei Super Bowl-Teilnahmen und zwei Siegen in vier Jahren – das Gefühl habe, die Chiefs seien schon eine Dynastie. Seine Antwort dürfte viele Menschen in der NFL zusammenzucken lassen: »Ich würde das noch nicht sagen, denn wir sind noch nicht fertig.« Zur Erinnerung: Mahomes ist 27 Jahre alt. Der gerade zurückgetretene Tom Brady war 26, als er zum zweiten Mal einen Super Bowl gewann. Und wir wissen, wie sein Weg weiterging.

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